TransGermania

TransGermania – vom Alpenrand zum Meeresstrand

Die Idee

Im November 2018, rechtzeitig zur Jahreshauptversammlung des Vereins deutscher Distanzreiter und -fahrer e.V., veröffentlichte (Al)bert Fichtel ein Buch über die beiden großen Distanzritte durch Deutschland.

1976 ritt eine Gruppe von 12 Teilnehmern von der Lüneburger Heide nach München.

1990 veranstaltete Bert einen Ritt vom Elsass an die Nordsee, den „Trabweg West“. Viele der 47 Teilnehmer sind bis heute dem Distanzsport verbunden.

Der Trabweg West ist vielen Distanzreitern als historisches Ereignis bekannt, das Buch über die 1000km-Ritte weckte jedoch Begehrlichkeiten, beflügelt Fantasien und führt zu der Erkenntnis, dass die großen Abenteuer des Distanzreitsports nicht vom Himmel fallen, sondern organisiert werden müssen.

Das Abenteuer

Daraufhin hat Dr. Sabine Pfaff das Projekt „TransGermania“ ins Leben gerufen und 2019 mit 5 Jahren Vorlauf begonnen, einen Distanzritt durch Deutschland zu planen.

Dieser Ritt wird nun vom 24.8. bis zum 15.9.2024 stattfinden.

Die Strecke

Die Strecken-Findung hat sich eine Zeitlang hingezogen. Reiten wir von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord? Nordsee oder Ostsee? Eher durch die Mitte oder mehr östlich oder westlich? Soll das Grüne Band mit einbezogen werden?

Letztendlich geht die Strecke nun mehr oder weniger „durch die Mitte“ Deutschlands. Gestartet wird im Süden, bei der Fallmühle in der Nähe von Pfronten. Das Ziel liegt an der Nordsee bei Cuxhaven.

Die Tagesetappen sind mit 60-65km geplant, wobei es 2-3 kürzere Tage mit 40-45km geben wird. Einen Pausentag wird es nicht geben.

Der Ritt

Die Tagesetappen können nach dem ersten Tag an jedem Tag in jeder Pause beendet werden.

Es ist auch möglich, einzelne Tage auszulassen.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit mehreren Pferden zu starten und diese täglich zu wechseln. Die Wertung erfolgt dann getrennt pro Pferd.

Für den Ritt besteht eine Trosspflicht.

Spenden

Um Planung und Vorbereitung für diese Großveranstaltung zu unterstützen, hat Dr. Sabine Pfaff Anfang 2019 einen Spendenaufruf gestartet, der bis zum 30.6.2019 befristet war. 

Mit einer Spende von € 200,00 konnte die Idee unterstützt werden. Mindestens 56 Personen und Firmen sind diesem Aufruf gefolgt. 

Allen Spendern wurde ein Startplatz zugesichert. Dabei war den Spendern bewusst, dass in den folgenden 5 Jahren noch viel passieren kann und gar nicht sicher ist, ob ein Start überhaupt möglich werden würde.

Teilnehmer

Die Teilnehmer-Anzahl wurde auf minimal 20 und maximal 60 Reiter festgelegt. Nachdem die Ausschreibung im Juli 2023 veröffentlicht wurde, wurde fleißig genannt. Die 60 Teilnehmerplätze waren bald vergeben. Es existiert eine Warteliste mit ca. 20 Namen.

Da für den Ritt eine Trosspflicht besteht, kommen zu den 60 Reitern nochmals mindestens genauso viele Trosser hinzu. Dazu kommen weitere Personen wie Tierärzte und Helfer.

Insgesamt ist davon auszugehen, dass in diesen 3 Wochen ca. 150 Personen mit 60 Gespannen plus weiteren Fahrzeugen durch Deutschland ziehen werden.

Eine Großveranstaltung!

Öffentlichkeits-Arbeit

Der Film

Sabine konnte die Firma Schauwacker Film Produktion davon überzeugen, einen Film über diese Groß-Veranstaltung zu drehen. So wird das Abenteuer für alle, die nicht dabei sein können, dokumentiert und bleibt für die Nachwelt erhalten.

Der Fotograf

Der routinierte Fotograf für Distanz-Veranstaltungen Gerhard Hinz „der Gerd“ wird den Ritt begleiten. Die Teilnehmer haben dann die Möglichkeit eine bleibende Erinnerung von diesem Abenteuer zu erhalten.

Tagesberichte

Für die Daheim-Gebliebenen, die mitfiebern und den Ritt gerne verfolgen möchten, werden wir versuchen, tagesaktuelle Berichte von Trossern und Teilnehmern zu erhalten. Diese werden dann auf der Webseite der TransGermania veröffentlicht.

So können die Daheim-Gebliebenen den Ritt verfolgen und mit fiebern.

Herausforderungen

Heu

Grundsätzlich besteht bei Mehrtages-Ritten immer das Problem: wo bekommt man in ausreichenden Mengen Heu her. Kraftfutter kann jeder mitnehmen, das nimmt nicht so viel Platz weg.

Aber Heu? Gerade auf einem 3-wöchigen Ritt ist es für die Teilnehmer nahezu unmöglich, genügend Heu für den gesamten Zeitraum mitzunehmen.

Erfreulicherweise sind viele der Quartiere in der Lage Heu zur Verfügung stellen zu können.

Darüber hinaus ist es Sabine gelungen, die Firma Anderson „Am Heu“ als Hauptsponsor zu gewinnen. Die Firma wird an mehreren Quartieren Heu auf Bestellung zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellen.

Hufe

Das Thema Hufpflege und vor allem Hufschutz ist ein weiterer wichtiger Punkt, über den sich die Teilnehmer im Vorfeld Gedanken machen.

Es ist davon auszugehen, dass kein Hufschutz über die gesamte Strecke halten wird. Ohne Hufschutz wird der Ritt sowieso nicht zu bewältigen sein. Dafür gibt es viel zu viele Unwägbarkeiten, was den Untergrund und somit die Beanspruchung der Hufe angeht.

Viele Teilnehmer und / oder Trosser haben sich im Vorfeld des Rittes weitergebildet, haben gelernt wie man einen verlorenen Beschlag wieder aufnagelt oder sogar neu beschlägt.

Toiletten

Die Quartiere wurden unter anderem auch danach ausgesucht, ob sie eine sanitäre Grundversorgung zur Verfügung stellen können.

Trotzdem ist das Thema Toiletten eine Herausforderung, schließlich müssen ca. 150 Personen „versorgt“ werden. 

Wobei es ja nicht nur um die Versorgung in den nächtlichen Quartieren, sondern auch um die Pausenplätze geht.

Es ist davon auszugehen, dass eine gewisse Anzahl an Teilnehmern mit einem Wohnmobil unterwegs sein wird, die eine Toilette an Bord haben werden.

Um zu verhindern, dass regelmäßig eine größere Anzahl an Personen mit einem Klappspaten im Wald verschwindet (wie das zu den Ritten von Bert Fichtel üblich war) bemüht sich Sabine aktuell darum transportable Toiletten, sog. Dixi-Klos, oder eine Toiletten-Wagen zu organisieren. Diese/r muss aber mitgezogen und regelmäßig entleert werden. Es bleibt spannend!

Fahrer

Schon sehr früh sind potenzielle Teilnehmer mit dem Wunsch an die Veranstalterin herangetreten, die Strecke fahren zu können.

In der Anfangszeit der Planung erschien dies eher unwahrscheinlich, aber letztendlich erscheint es möglich. Daher wurden in der Ausschreibung auch Fahrer berücksichtigt.

Allerdings müssen sich diese ggfls. mit unvorhersehbaren Widrigkeiten selbst herumschlagen und eigenständige Lösungen finden, falls es wider Erwarten unpassierbare Streckenabschnitte geben sollte.

Ausblick

Die Veranstalterin, die Helfer und alle Teilnehmer stecken in den Vorbereitungen für diesen Mega-Event. Für viele ist es ein „once-in-a-lifetime“-Erlebnis, auf dass sie sich seit Bekanntgabe gezielt vorbereiten. Es gibt Teilnehmer, die sich extra für diesen Ritt ein Pferd gekauft haben und dieses seit Jahren daraufhin trainieren. Es gibt Menschen, die sich frühzeitig ein Wohnmobil bei einer Vermietung reserviert haben oder sich eines gekauft haben.

Die Berichterstattung über diesen Ritt wird mit Sicherheit sehr interessant werden.

Weitere Informationen zu dem Ritt finden sich auf der Webseite: https://trans-germania.de